Spannungsprüfer

Bei den Spannungsprüfern unterscheidet man zwischen vier verschiedenen Arten. Welcher Spannungsprüfer zum Einsatz kommt, hängt zum einen vom Messbereich und zum anderen vom jeweiligen Stromkreis ab. So gibt es kontaktlose, einpolige, sowie mehrpolige Modelle. Im Folgenden finden Sie eine Übersicht aller Spannungsprüfer:

Kontaktlose Spannungsprüfer

Beim berührungslosen Spannungsprüfer handelt es sich in der Regel um einen Batteriebetriebenen Stift, der die Leitung ohne Berührung und auf geringer Distanz testet. Kurz gesagt: Die Spannung wird gemessen, ohne das Kabel oder die Leitung zu berühren. So kann beispielsweise durch die Isolierung eines Kabels hindurch Spannung festgestellt werden. Diese Spannungsprüfer messen eine elektrische Feldstärke und werden dann eingesetzt, wenn es sich um einen Stromkreis mit Wechselspannung handelt. Kabelbrüche in Verlängerungskabeln oder defekte Lampen in einer Lichterkette erkennt der kleine Stift zentimetergenau in wenigen Sekunden. Die vorhandene Spannung wird entweder über ein optisches (Leuchtdiode) oder ein akustisches Signal aufgezeigt. Nachteil dieses Spannungsprüfers ist, dass Gleichspannung egal in welcher Höhe nicht erkannt wird und der Prüfer keiner Norm unterliegt. Aus diesem Grund wird die allgemeine Norm zur Gestaltung von Mess- und Prüfgeräten angewendet. Außerdem fehlt beim berührungslosen Spannungsprüfer leider häufig die Anzeige des Batteriezustandes.

Einpolige Spannungsprüfer

Einpolige Spannungsprüfer sind kleine Schraubendreher, die im Trockenbereich eingesetzt werden. Sie werden als auch Phasenprüfer bezeichnet und gelten schon seit vielen Jahren als einfaches Prüfmittel. Leider sind sie sehr ungenau, weshalb sie auch als Lügenstift bezeichnet werden. Aufgrund der kostengünstigen Herstellung und des niedrigen Preises sind sie weit verbreitet und vor allem bei Heimwerkern und Laien sehr beliebt. Die Spitze des einpoligen Spannungsprüfers wird zur Messung an den zu prüfenden Leiter gehalten, also zum Beispiel in das Loch einer Steckdose. Das andere Ende des Schraubendrehers wird mit den Fingern berührt. Die eingebaute Glimmlampe leuchtet dann auf, wenn es sich beim geprüften Kontakt um den Außenleiter (Phase) handelt. Der Stromkreis wird über die Berührung der Finger und den Körper zur Erde geschlossen. Während dieser Messung fließt Strom von 0,5mA durch den Körper des Prüfers, was für den gesunden Menschen aber als ungefährlich gilt. Menschen mit Herzschrittmacher oder anderen Implantaten sollten diese Prüfgeräte nicht verwenden. Problematisch bei den einpoligen Spannungsprüfern ist, wie bereits erwähnt, dass diese sehr ungenau messen. So kann es vorkommen, dass die Glimmlampe auch dann aufleuchtet, wenn keine Spannung vorhanden ist: Die sogenannte kapazitive Einstreuung lässt durch parallel verlaufende stromführende Leitungen Spannung im Leiter entstehen. Andersherum kann es sein, dass die Kontrollampe gar nicht oder nur schwach aufleuchtet, obwohl Strom fließt, was natürlich eine Gefahr darstellt. Gründe dafür können beispielsweise ein höherer Übergangswiderstand der Finger, sowie isolierende Schuhe oder isolierende Böden sein.

Zweipolige Spannungsprüfer

Mit einem zweipoligen Spannungsprüfer wird nicht nur gemessen, ob eine Spannung vorliegt, sondern auch wie hoch diese ist. Dabei kommt es darauf an, wo geprüft werden soll und ob der Spannungsprüfer darauf ausgelegt ist. Für die Messung von anliegender Spannung an einem Fahrzeug ist ein 12-Volt-Bereich erforderlich, wohingegen die Messung von Spannung im Haushalt 230 Volt erfordert. Die meisten Geräte decken einen Bereich von 6 bis 1.000 Volt ab und sind somit besonders vielseitig einsetzbar. Durch aufleuchtende LEDS oder Glimmlampen werden die verschiedenen Spannungsbereiche angezeigt. Hier gilt: Je besser unterteilt, desto genauer die Messung. Im Vergleich zum einpoligen Spannungsprüfer gilt der zweipolige Prüfer als deutlich genauer. Viele Geräte verfügen zusätzlich über ein Display auf dem sich der gemessene Wert direkt ablesen lässt. Zu den bekanntesten zweipoligen Spannungsprüfern gehören der Duspol und das Multimeter. Durch dieses Modell und die genau Messung lassen sich Gefahren und somit Unfälle vermeiden.

Mehrpolige Spannungsprüfer

Der mehrpolige Spannungsprüfer ermittelt mehrere Spannungen in einer Messung. Von der Funktion her lassen sich diese mit den zweipoligen Prüfgeräten vergleichen. Die aus der Messung entstehenden Prüfprogramme werden zur Ermittlung der Phasen oder des Drehfeldes verwendet.

Wechselstrom - Gleichstrom - Drehstrom - Diese Spannungsarten gibt es

Strom fließt nur dann, wenn eine elektrische Spannung vorhanden ist. Für diese Messung werden Spannungsprüfer eingesetzt. Die vorhandene Spannung zeigt auf, wie stark die jeweilige Stromquelle ist. Nicht jedes Gerät funktioniert mit derselben Spannungsart. So gibt es einen Unterschied zwischen Wechsel-, Gleich- und Drehstrom. Der Strom, der aus der Steckdose kommt, wird üblicherweise als Wechselstrom bezeichnet. Wie der Name schon sagt, wechselt der Strom so häufig seine Richtung, dass positive und negative Werte sich ergänzen. Wohingegen sich die Elektronen beim Gleichstrom gleichmäßig in eine Richtung bewegen. Beim Drehstrom wirken drei zueinander phasenverschobene Wechselspannungen. Aus diesem Grund wird der Drehstrom auch als Dreiphasenwechselstrom bezeichnet. Hier sind drei Spulen in gleichen Abständen kreisförmig angeordnet. Ein rotierender Dauermagnet in der Mitte löst in jeder einzelnen Spule eine Spannung aus.

Spannungsebenen - Diese Unterschiede gibt es

Spannungsprüfer können in verschiedenen Spannungsebenen eingesetzt werden. Man unterscheidet zwischen der Nieder-, der Mittel-, sowie der Hochspannung. Nicht jede Spannung ist für jeden Bereich geeignet, weshalb es verschiedene Spannungsebenen im Stromnetz gibt. Für den Transport von großen Strommengen über weite Entfernungen hinweg eignet sich die Hochspannung. Sie eignet sich allerdings nicht für Hausanlagen. Hier würde die Hochspannung große Gefahren mit sich bringen. Somit findet man in Hausanlagen in der Regel die sogenannte Niederspannung. Hochspannung beschreibt Werte zwischen 1.000 Volt Wechsel- oder 1.500 Volt Gleichspannung und die Niederspannung alle Bereiche die unter diesem Wert liegen.