Drehmomentmessgerät

Drehmomentmessgerät - So funktioniert die Messung

Ein Drehmoment entsteht, wenn Kräfte mit Abstand zum Drehpunkt auf einen gelagerten Körper wirken. Greifen die Kräfte direkt am Drehpunkt, handelt es sich um keinen Drehmoment. Kurz gesagt: Drehmomente lösen Drehbewegungen aus, verstärken oder verringern diese.

Drehmoment = Kraft * Weg

Vor allem beim Festsetzen von Schrauben spielen Drehmomente eine wichtige Rolle. Beim Reifenwechsel am Auto können zu hohe oder zu niedrige Anzugsdrehmomente zu einem Lösen der Räder während der Fahrt führen. Und auch beim Einbau verschiedenster Autoteile an Fahrzeugen sollten immer die richtigen Drehmomente eingehalten werden. Hier kommen Drehmomentschlüssel oder Schlagschrauber zum Einsatz, bei denen es sich im weitesten Sinne auch um Drehmomentmessgerät handelt. Sie zeigen allerdings keine Messwerte an. Beim Erreichen des eingestellten Grenzwertes erfolgt lediglich ein Signal.

Drehmomentmessgeräte werden eingesetzt, um zu überprüfen, ob die Montagewerkzeuge, wie Drehmomentschlüssel oder Schlagschrauber richtig funktionieren. Durch eine Übertragungsschnittstelle können die Messwerte ganz einfach am Computer oder Laptop ausgewertet werden.

In diesen Bereichen werden Drehmomentmessgeräte eingesetzt

Im Maschinen- oder Fahrzeugbau, wie auch im Bauwesen oder in der Energiewirtschaft, haben Drehmomentmessgeräte zahlreiche Einsatzbereiche. Die wichtigsten haben wir für Sie im Folgenden zusammengefasst:

Schraubverbindungen: Nicht nur in Auto-Werkstätten beim Reifenwechsel oder dem Austausch von Autoteilen, auch im Stahlbau werden Drehmomentmessgeräte eingesetzt. Für das Festziehen von Schrauben und Muttern gibt es für viele Schraubverbindungen vorgeschriebene Anzugsmomente. Entsprechende Werkzeuge signalisieren das Erreichen des jeweiligen Drehmoments dann akustisch und haptisch. Das Drehmomentmessgerät dient der Kalibrierung dieser Werkzeuge.

Produktionsüberwachung: In der Produktionsüberwachung werden Drehmomentmessgeräte auch zur Viskositätsbestimmung von Materialien eingesetzt. Hier gilt: Je dickflüssiger ein Material ist, desto höher ist die Viskosität und der entsprechende Drehmoment, der aufgewendet werden muss, damit das Material vermischt werden kann. Und auch zur Überwachung und Steuerung der Schraubvorgänge werden die Messgeräte im Bereich der Produktion genutzt.

Leistungsprüfstände: Die Überprüfung und Messung von Drehmomenten bei der Entwicklung dient der Erhöhung der mechanischen Leistung und Verbesserung des Wirkungsgrades. Dazu gehört beispielsweise die Überprüfung von Motoren, Antriebswellen oder auch Bremsen.

Kalibrierung: Um zu gewährleisten, dass Werkzeuge wie Schlagschrauber oder Drehmomentschlüssel die richtigen Werte anzeigen, müssen diese regelmäßig mit dem Drehmomentmessgerät geprüft werden.

Schraubverschlüsse: Bei klassischen Schraubverschlüssen spielt der Drehmoment eine entscheidende Rolle. Sind die Verschlüsse nicht fest genug zugedreht, läuft das Produkt aus oder verdirbt zu schnell. Werden sie zu fest verschlossen, kann dies das Gewinde zerstören oder dazu führen, dass sich der Verschluss nur schwer wieder öffnen lässt.

Dies sollten Sie beim Kauf eines Messgerätes beachten

Drehmomentmessgeräte werden in Hand-, sowie in Tischgeräte bzw. fest installierte Geräte unterschieden. Je nach Bauform ist der Sensor intern im Gerät verbaut oder über einen externen Sensor und über ein Verbindungskabel an das Gerät angeschlossen. Die externe Arbeitsweise ermöglicht eine Messung auch an schwer zugänglichen Stellen.

Neben der Bauform spielt der Messbereich beim Kauf eines Drehmomentmessgerätes eine entscheidende Rolle. Dieser sollte immer passend für den zu prüfenden Drehmoment gewählt werden. Übersteigt der Drehmoment den Messbereich kann dies den Sensor beschädigen und dazu führen, dass der Messwert nicht korrekt angegeben werden kann. Ein Drehmomentmessgerät mit hohem Messbereich für zu kleine Drehmomente, führt dazu, dass die Werte nicht so abgestuft werden, wie bei einem kleineren Messbereich.

Für ein präzises und zuverlässiges Messergebnis spielt auch die Messgenauigkeit eine wichtige Rolle. Achten Sie darauf, dass sich die in Prozent angegebenen Werte auf den Messwert oder den Messbereich beziehen. Die Messrate gibt an, wie viele Messwerte innerhalb einer festgelegten Zeit von einem Drehmomentmessgerät aufgenommen werden können. Diese Funktion variiert von Gerät zu Gerät. Einfache Modelle verfügen über keine Messrate. Premiumgeräte hingegen speichern bis zu 1.000 Messungen pro Sekunde.

Die Werte lassen sich über Schnittstellen zur Datenübertragung am PC oder Laptop auswerten. Mit einer Auswertungssoftware können sie aus einer Tabelle exportiert und in einem Diagramm dargestellt werden. Hier wird sowohl der kleinste, wie auch der größte gemessene Wert angezeigt. Viele Geräte verfügen über einen großen internen Speicher.

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